Donnerstag, 24. Februar 2011

Stellungnahme der FREIEN WÄHLER zur Podiumsdiskussion am 22.2.11 im Ökumenischen Domgymnasium Magdeburg

"Das Podium mit den etablierten Parteien Grüne, SPD, CDU, FDP und Linke, dem Rektor, einem Verbandsvertreter und das Auditorium waren voll besetzt, als die Podiumsdiskussion zur Schulpolitik in Sachsen-Anhalt begann. Gleich zu Beginn trug die SPD Fraktionsvorsitzende vor, dass das längere gemeinsame Lernen Ziel der SPD in Sachsen-Anhalt sei. Oh! Dachte schon der im Auditorium anwesende Landtagskandidat der FREIEN WÄHLER, Karlheinz Körner; sollte die SPD eine Forderung der FREIEN WÄHLER übernommen haben? Weit gefehlt. Bei den näheren Ausführungen der SPD stelle sich heraus, dass sie unter "längerem gemeinsamen Lernen" Klassenverbände "bis zum Abitur" versteht. Das aber klingt verdächtig nach Gesamtschulen, mit denen Hessen zu SPD-Zeiten schon mal kläglich versagt hat. In den hessischen Gesamtschulexperimenten steckte man abiturfähige Schüler mit hauptschulfähigen Schülern in Klassenverbänden zusammen. Es kam heraus, was herauskommen musste. Das Lerntempo der abiturfähigen Schüler wurde langsamer und bei den hauptschulfähigen Schülern nahm die Schulfrustration ständig zu, weil sie im Klassenverband meistens die schlechtesten Noten erhielten. Sachsen-Anhalts SPD wills aber besser machen und "ohne vorherige Modellschulen" ( Zitat Budde), sofort das einführen, was sie unter längerem gemeinsamen Lernen versteht. Halt! Muss man da rufen. Habt ihr nichts dazu gelernt? Unsere Schüler sind für unausgegorene und ungeprüfte Schulexperimente zu schade. Deshalb fordern die FREIEN WÄHLER ein längeres gemeinsames Lernen im Sinne einer Durchlässigkeit der Schulsysteme für "Spätzünder", aber keine Gesamtschulen nach Hessenmuster.

Das ganze wurde noch schlimmer, als es um die zu erwartende Lehrerknappheit ging. Der Diskutant der Linken, Wulf Gallert, trug dazu vor, man (die Parteien der Podiumsteilnehmer)  habe Fehler gemacht, indem man in den letzten Jahren die Lehrerausbildung fast auf Null zurück gefahren habe. Deshalb werde es in den nächsten Jahren einen empfindlichen Lehrermangel geben. Die von den FREIEN WÄHLERN geforderte Aufstockung der derzeitigen 300 Lehrer-Referendarstellen  auf 500 Stellen, wurde erst gar nicht erwähnt, sondern lediglich festgestellt, dass es zu wenig seien. Wenn aber nicht sofort die Forderung der FREIEN WÄHLER umgesetzt wird, wandern die Lehramtsanwärter in die anderen Bundesländer ab, weil sie in Sachsen-Anhalt kein Referendariat erhalten.

Die gleiche Kurzsichtigkeit bei den Podiumsteilnehmern war zu erkennen, als es darum ging, dass die Zuschüsse des Landes an die freien Schulen gekürzt werden sollen. Zunächst wurde das zwar bestritten, kam aber im Laufe der Diskussion immer mehr als Tatsache hervor. Das Argument des Rektors, dass man dann das Schulgeld erhöhen müsse, wurde als unvermeidlich hingenommen. Damit erzwingen die etablierten Parteien aber den Drang zu elitären Schulen, bei denen Schüler nach dem Geldbeutel der Eltern selektiert werden. Um solchen Tendenzen entgegen zu wirken, schlagen die FREIEN WÄHLER Bildungsgutscheine vor, mit denen auch wenig zahlungskräftige Eltern ihre Kinder an freie Schulen schicken könnten. Der Vorschlag des Verbandsvertreters im Podium, dass man dieses Modell aus Holland auch in Sachsen-Anhalt einführen könne, wurde in der Podiumsdiskussion einfach übergangen.

Als Fazit aus der Podiumsdiskussion konnte man ziehen, dass sowohl Grüne, als auch SPD, FDP, CDU und Linke keine klare Konzeption zur Schulpolitik besitzen. Trotzdem klopfte man sich gegenseitig auf die Schultern. Den Applaus des Abends erhielten deshalb auch nicht die Diskutanten, sondern das Schulorchester mit seinen beschwingten Rhythmen."

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